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0211 963-222507.03.2022
Adriane Langela-Bickenbach stellte am 15. Februar 2022 in einem Webinar für die bildung.digital-Europaschulnetzwerke in NRW das #GLASProjekt vor. Sie ist Lehrerin für Niederländisch und Englisch am St. Leonhard Gymnasium in Aachen, in der Lehrkräfteaus- und -fortbildung aktiv sowie Mitbegründerin des Zentrums für zeitgemäße Prüfungskultur. Seit 2010 setzt sie sich mit dem #GLASProjekt für zeitgemäßes Lehren und Lernen ein und verfolgt die Weiterentwicklung und Öffnung von Bildungsinstitutionen.
Der Name des Projekts setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der am Pilotprojekt beteiligten Orte und Schulen in Deutschland und den Niederlanden zusammen: G(ulpen), L(eonhard), A(achen), S(ophianum). Um die Schulpartnerschaften mit der niederländischen Schule zu vertiefen, wurde anfangs ein für das Projekt geschaffener Videokonferenzraum, der GLAS-Raum, für regelmäßige Videokonferenzen im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts genutzt.
Aus dieser initialen Idee, entwickelte Adriane Langela-Bickenbach das Projekt weiter und führte mit GLAS2Go ein zeitgemäßes Angebot ein. Die Nutzung neuer digitaler Medien und Technologien, wie beispielsweise der Einsatz von mobilen Endgeräten, Filesharing-Diensten, Kanban-Boards sowie die Onlineplattform TaskCards ermöglichen so einen ortsunabhängigen Arbeits- und Kommunikationsprozess in digitalen Räumen.
Die binationalen Projekte dauern sechs Wochen, die klar strukturiert sind. Nach einer Kennenlernphase, bei der sich die teilnehmenden Schülergruppen über mögliche Inhalte wie z. B. individuelle Feriengewohnheiten oder Schulregeln austauschen, werden selbstgewählte Themen festgelegt und Forschungsfragen und deren Bearbeitungsweise (z. B. Kanban) präzisiert. Bei der Durchführungsphase erhalten die Teilnehmer regelmäßiges Feedback und Feedforward durch die Lehrkräfte. Zudem werden technische und zeitliche Rahmenbedingungen für gegenseitiges Feedback der Lernenden untereinander (Peer-to-Peer-Feedback) geschaffen. Das Projekt wird mit einer Präsentation, die als Alternative zum traditionellen Leistungsnachweise dient, beendet und mit einer anschließenden Auswertungsphase abgerundet.
Neben der Förderung interkultureller Handlungsfähigkeit, steht bei diesem Projekt die Kompetenzförderung digitaler Medien im Fokus. Diese Anforderungen entsprechen zudem dem Medienkompetenzrahmen NRW. Die Befähigung zu einem sicheren, kreativen und verantwortungsvollen Umgang mit Medien sowie eine informatische Grundbildung haben hier einen hohen Stellenwert.
Besonders hervorzuheben ist, dass sich bei diesem Konzept das Rollenverständnis der Lehrkraft wandelt. Hierbei wird die inhaltliche Steuerung und Kontrolle zunehmend abgegeben und die Verantwortung und Selbststeuerung in die Hand der Schülerinnen und Schüler gelegt. Die Kernaufgabe der Lehrkraft ist dabei, den Rahmen vorzubereiten, in dem eine gelingende Kommunikation und Kollaboration der Lernenden stattfinden kann. Dieser Rollenwechsel der Lehrkraft stieß anfangs nicht nur auf Verständnis.
Doch die Auszeichnung des GLASKonzeptes mit dem 1. Platz des „Deutschen Lehrpreis – Unterricht innovativ“ im Jahr 2017 bestätigt, wie zeitgemäße Lehr- und Prüfungskonzepte in einer digitalen Welt auszusehen haben.
Damit unsere Texte leichter zu lesen sind, verzichten wir auf eine geschlechterspezifische Unterscheidung.